Wir feiern Ehrlich!

Am 27. März 2021 wäre unser Namensgeber Ernst Ludwig Ehrlich 100 Jahre alt geworden. Ein willkommener Anlass für uns, das ganze Jahr über an Ehrlich zu erinnern und Euch unseren Namenspatron vorstellen.

LEO BAECK

Rabbiner Leo Baeck (1873–1956) hatte Ehrlich von Jugend an begleitet und war für ihn lebenslang „die maßgebliche Bezugsperson“, wie Hartmut Bomhoff in seiner Biografie „Ernst Ludwig Ehrlich – Prägende Jahre“ (De Gruyter) schreibt.

Ehrlich studierte von 1940 bis 1942 in Berlin bei Leo Baeck und nahm den Kontakt zu seinem Lehrer, der Theresienstadt überlebt hatte und 1945 nach London übersiedelte, nach Kriegsende wieder auf. Die beiden trafen sich regelmäßig, sie korrespondierten und tauschten sich bei Tagungen der World Union for Progressive Judaism oder von B’nai B’rith aus. 1946 lud Baeck Ehrlich zur Gründungstagung des „International Council of Christians and Jews“ ein, ein wichtiger Anstoß für Ehrlichs Interesse am jüdisch-christlichen Dialog.

Ehrlich zeichnete in zwei Aufsätzen ein lebendiges Bild des großen Rabbiners: „Lassen Sie mich zusammenfassen: Ich habe Baeck als einen Mann von großer Integrität kennen gelernt. Sein Wesen war vor allem das eines Seelsorgers, der sich bemühte, in der Katastrophe den Menschen Trost zu geben, wenn dieser manchmal auch unrealistisch erschien – letzteres wusste er selbst.“

Viele Institutionen auf der ganzen Welt tragen zu Ehren Leo Baecks seinen Namen. Darunter auch die Leo Baeck Foundation. Die Potsdamer Stiftung wurde anlässlich des 50. Todestages Baecks mit Billigung seiner Familie zur Jahreswende 2005/06 errichtet.

Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk ist eine Initiative der Leo Baeck Foundation. Lehrer und Schüler bleiben einander unter dem Dach der Stiftung verbunden.

Zitat aus:
Bomhoff, Hartmut: Ernst Ludwig Ehrlich – prägende Jahre. Eine Biografie. De Gruyter 2015. S. 29.

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