WIR FEIERN EHRLICH!
Am 27. März 2021 wäre unser Namensgeber Ernst Ludwig Ehrlich 100 Jahre alt geworden. Ein willkommener Anlass für uns, das ganze Jahr über an Ehrlich zu erinnern und Euch unseren Namenspatron vorstellen.
BERLIN
Berlin ist für Ehrlich der Ort von Geburt und Vertreibung. Ein wirkliches Zuhause wird ihm die Stadt nach der erzwungenen Flucht nie mehr werden.
Am 27. März 1921 als einziges Kind von Martin und Eva Ehrlich geboren, wuchs er im gutbürgerlichen Charlottenburg auf. In Berlin ging Ehrlich zur Schule und studierte. Er überlebte im Untergrund, versteckt und versorgt von Franz Schürholz, Katholik und Nazigegner und Emma Haamel, einer früheren Hausangestellten der Ehrlichs. Der Grafiker Samson „Cioma“ Schönhaus fälschte einen Pass für Ehrlich, mit dem ihm 1943 die Flucht in die Schweiz gelang.
1950 kehrte Ehrlich nach Berlin zurück. Außer einem Freund kannte Ehrlich dort „kaum jemanden mehr“. Er partizipierte am kulturellen jüdischen Leben der Stadt und lehrte an der Freien Universität Berlin. Auf Dauer leben, wollte Ehrlich in seiner Heimatstadt nicht, sein Zuhause wird Basel. Dort stirbt Ehrlich am 21. Oktober 2007. Bestattet wird er auf dem Friedhof der Liberalen Jüdischen Gemeinde Or Chadasch in Zürich.
Das ELES-Haus befindet sich nur wenige Meter von einer der Schulen Ehrlichs entfernt. Wir sind stolz darauf, von hier aus Hunderte jüdischer Studierender und Promovierender zu fördern und gefördert zu haben. Jüdische Begabtenförderung im Namen Ehrlichs aus der Geburtsstadt einer der wichtigsten Gestalten des deutschsprachigen Judentums nach der Shoah.
Zitat aus: Bomhoff, Hartmut: Ernst Ludwig Ehrlich – prägende Jahre. Eine Biografie. De Gruyter 2015, S. 87.