Rückblick: Treffen Fachgruppe Kunst in Bonn (06.–08.03.2022)

Anfang März 2022 traf sich die Fachgruppe Kunst für drei Tage in Bonn.

Rückblick von Ohad Stolarz, Yuval Dvoran, Marina Garanin:

17 ELES-Stipendiat*innen und -Ehemalige verschiedener Regionalgruppen kamen für ein Kunst- und Musiktreffen der ELES-Fachgruppe Kunst in Bonn zusammen, Beethovens Geburtsstadt. Seit unserem letzten Treffen im September 2019 in Berlin hat sich viel auf der Welt verändert: Daher freuten wir uns umso mehr, dass wir uns endlich wieder in Präsenz treffen konnten. Es traf sich günstig, dass ELES-Alumnus Yuval Dvoran seit einiger Zeit im Beethoven-Haus Bonn angestellt ist: So spielte sich ein großer Teil unseres Programms in enger Kooperation mit dem Beethoven-Haus ab.

Der erste Abend aber war dem Theater gewidmet: Nach einem gemeinsamen Abendessen sahen wir das Stück „Hannelore Kohl: Ein Leben im Schatten“ von Sascha Schmidt im Kleinen Theater Bad Godesberg.

Am nächsten Morgen führten uns Yuval Dvoran und seine Kollegin Friederike Diedrichs durch das sonnige Bonn. Dabei führte unser Weg unter anderem zum Gedenkstein der alten Synagoge, zur neuen Synagoge, in das ehemalige Regierungsviertel und auf den Alten Marktplatz mit der Marktfontaine, einem 1777 erbauten Obelisken mit beachtenswerter Inschrift für alle, die sich für römische Zahlen interessieren. Ziel unseres Spaziergangs war das Beethoven-Haus, wo Ludwig van Beethoven geboren wurde und seine ersten drei Jahre verbracht hat. Dort durften wir zahlreiche Originalstücke betrachten, die das Leben Beethovens illustrieren. Durchs Haus führten uns Prof. Christine Siegert, wissenschaftliche Leiterin des Beethoven-Hauses, und Yuval Dvoran. Im anschließenden Vortrag ging es um römische Dichtung: Marina Garanin präsentierte uns die Phaethon-Episode aus Ovids „Metamorphosen“ in Bezug auf Metrik und Stilistik der lateinischen Sprache. Danach wechselten wir in den Kammermusiksaal, wo wir ein Konzert aus unseren Reihen genießen durften: Es spielten Daniel Golod (Klavier), Shira Davidson (Kontrabass) und Eli Navon (Violine) Werke von Beethoven, Giovanni Bottesini und François Rabbath. Hierauf folgte ein Vortrag von Yuval Dvoran zu Beethovens jüdischem Umfeld in Bonn und Wien, in dem es unter anderem um den jüdischen Mediziner und Dichter Alois Jeitteles ging und der mit Hörbeispielen angereichert war. Am Abend sahen wir einen beeindruckenden Dokumentarfilm mit dem Titel „Wie Luft zum Atmen“ der Berliner Regisseurin Ruth Olshan: Im Film ging es um die Musik, den Gesang und Tanz in Georgien und deren Bedeutung für die georgische Kultur.

Am letzten Tag kamen wir in den Genuss einer Führung durch die Ausstellung „Aufbruch in die Moderne“ im Kunstmuseum Bonn. Zum Abschluss lud uns Stipendiatin Junna Baytman ins Haus der Geschichte ein, wo ihr Dreydel ausgestellt ist, den sie zum Abschluss ihrer Ausbildung bei „Meet a Jew“ bekommen hat.

Wir sind dem Beethoven-Haus Bonn und insbesondere Christine Siegert besonders dankbar, die uns nicht nur den Kammermusiksaal und den Seminarraum zur Verfügung stellte, sondern auch persönlich eine der beiden Führungen durchs Museum übernahm. Vom Beethoven-Haus Bonn danken wir weiterhin Friederike Diedrichs, die uns die Geschichte Bonns als Hauptstadt näherbrachte. Aber auch ohne die Beiträge der Teilnehmer*innen hätte das Treffen nicht in dieser Form stattfinden können: Wir danken Aleksandra Shcherbakova für die Hilfe bei der Planung des ersten Abends, den Musiker*innen für das wunderschöne Konzert und Ruth Olshan, die uns die Ausstrahlung ihres Films gestattet hat.

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