Pressemitteilung: Neues jüdisch-muslimisches Graduiertenkolleg startet
Wissenschaftler*innen der Ruhr-Universität Bochum, Universität Osnabrück, Ludwig-Maximilians-Universität München und Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg kooperieren mit dem muslimischen Avicenna-Studienwerk und dem jüdischen Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk: Gemeinsam starten sie das Graduiertenkolleg „Jüdische und muslimische Religionsgemeinschaften aus sozialwissenschaftlicher Perspektive“. Im Rahmen des Kollegs vergeben die beiden Begabtenförderungswerke insgesamt zehn Promotionsstipendien.
Das Graduiertenkolleg wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. „Das Kolleg nimmt ein gesellschaftlich wichtiges Thema in den Blick. Die Veränderungsprozesse in den vielfältigen jüdischen und muslimischen Religionsgemeinschaften sind von großer Aktualität und Relevanz für die Gemeinschaften und die Gesamtgesellschaft. Ich freue mich sehr, dass wir mit diesem neuen, hochschulübergreifenden Kolleg den jüdisch-muslimischen Dialog stärken und die Zusammenarbeit des jüdischen und des muslimischen Begabtenförderungswerkes ausbauen“, erklärt Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung.
Im Rahmen des Kollegs werden Veränderungsdynamiken, Inklusions- sowie Exklusionsmechanismen in und von Moschee- und Synagogengemeinden untersucht. Die Einflüsse gesellschaftlicher Liberalisierungs-, Pluralisierungs- und Säkularisierungsprozesse auf die Religionsgemeinden sollen ebenso berücksichtigt werden wie Wandlungsprozesse der Gemeinden aufgrund von Migration. Im Kolleg werden sowohl gesamtgesellschaftliche als auch migrationsbezogene Aspekte analysiert.
Die zehn Promovierenden werden in die ideelle und materielle Förderung von Avicenna-Studienwerk und Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk aufgenommen. Sie können sich zudem im Programm Dialogperspektiven. Religionen und Weltanschauungen im Gespräch der Leo Baeck Foundation oder im Programm ParticiPate des Avicenna-Studienwerks zu engagieren. Die Promovierenden werden Teil des jüdisch-muslimischen Thinktanks Karov-Qareeb der Dialogperspektiven.
Das Graduiertenkolleg wird geleitet von Prof. Dr. Dr. Rauf Ceylan (Institut für islamische Theologie & IMIS, Universität Osnabrück), Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (Institut für Erziehungswissenschaft & IMIS, Universität Osnabrück), Prof. Dr. Karim Fereidooni (Fakultät für Sozialwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum), Prof. Dr. Frederek Musall (Stellvertretender Rektor & Lehrstuhl für Jüdische Philosophie und Geistesgeschichte, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg) und Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (Institut für Soziologie, Ludwig-Maximilians-Universität München). Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Karim Fereidooni (Karim.Fereidooni@rub.de).
Das Graduiertenkolleg ist sozialwissenschaftlich ausgerichtet. Es besteht die Möglichkeit zur Promotion am Fachbereich Kultur- und Erziehungswissenschaften (Dr. phil.) in Osnabrück, an der Fakultät für Sozialwissenschaft (Dr. rer. soc.) in Bochum, an der Fakultät für Sozialwissenschaft (Dr. rer. soc.) in München sowie an der Hochschule für Jüdische Studien (Dr. phil.) in Heidelberg.
Bewerbungen für die Stipendien können bis zum 15.02.2021 eingereicht werden. Das Kolleg beginnt seine Arbeit am 01.06.2021.
Informationen zur Bewerbung hier:
https://eles-studienwerk.de/wp-content/uploads/2020/12/Ausschreibung-Graduiertenkolleg-oeffentlich-22.12.2020.pdf
Presse-Kontakt:
Stephanie Haerdle | Leo Baeck Foundation
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