Porträt ELES-Auslandsförderung: Marie-Rachel Garal

Marie-Rachel Garal studiert Eventmanagement und -technik in Gießen an der THM. Das Sommersemester verbringt die ELES-Stipendiatin in Österreich. An der New Design University St. Pölten (NDU) wird sie sich u. a. mit Illustrations- und Designtechniken beschäftigen. Frau Garal hat uns einige Fragen zu ihrem Aufenthalt beantwortet.

Frau Garal, warum ein Semester an der NDU?

Ursprünglich wollte ich für mein Praktikum nach Erez Israel gehen. Aber das war, mitten in der Pandemie, schwer umzusetzen. Die NDU ist eine Partneruniversität meiner Uni und hat einen großen Design-Schwerpunkt. Es ist eine private Universität, sodass die Gruppen klein sind und es eine intensive Betreuung gibt. Sie haben ausgezeichnetes Equipment, das man sich auch ausleihen kann, sowie Designlabore und Werkstätten.

Ein Auslandssemester während einer Pandemie – wie gestaltet sich das Studium unter Coronabedingungen in Österreich?

Ich habe derzeit nur ein Modul und das findet online statt. Die anderen Module wurden auf die Monate nach den Osterferien gelegt in der Hoffnung, dass diese dann in Präsenz stattfinden können.  Doch Kunsthochschulen haben eine besondere Regelung: Wenn man etwas im Labor oder in der Werkstatt ausprobieren möchte, kann man jederzeit in die Uni. In der Einführungswoche haben wir unter anderem Siebdrucke angefertigt. Letzte Woche war ich viel in der Holzwerkstatt: Schneiden, Schleifen, Brennen.

Sie sind seit rund einem Monat in St. Polten. Was hat Sie besonders überrascht?

Ich bin so dankbar und froh, wieder zur Uni gehen zu dürfen. Es klingt etwas absurd, aber nach dem Home Office ist es so eine Erleichterung und Freude, tatsächlich physisch hinzugehen. Es ist faszinierend, Materialien anzufassen und wieder mehr Haptik zu erleben.

Haben Sie jüdisches Leben kennengelernt und/oder Kontakt zur Gemeinde aufgenommen?

Die alte Synagoge ist schon länger nicht aktiv in Benutzung. Dort ist heute das Institut für jüdische Geschichte Niederösterreichs untergebracht. An den kommenden Wochenenden möchte ich einige ELES Familienmitglieder in Wien treffen. Darauf freue ich mich schon sehr.

Wie haben Sie Purim verbracht?

Am Freitag hatten wir vor Ort eine Werkstatteinführung und ich bin als Katze verkleidet zur Uni. Im Bus hat eine Freundin meine Maske noch fertig geschminkt.

Worauf freuen Sie sich in den kommenden Monaten ganz besonders?

Auf neue Materialien, Techniken und Gestaltungsexperimente! Auf Buchbinden mit Perlengarn, Porzellan brennen, bearbeiten und verzieren, plastische Schriftzüge formen und vor allem: auf Präsenzunterricht!

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