Jüdisches Studienwerk nimmt 1000. Stipendiatin in die Förderung auf. Social Media-Kampagne zeigt Vielfalt der Stipendiat*innenschaft. Festakt im Jüdischen Museum Berlin.
Am 1. April 2022 nimmt das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) die 1000. Stipendiatin in die Förderung auf. Das 2009 gegründete Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft feiert diesen Meilenstein mit der Social Media-Kampagne „ELES hoch 1000“. Die Kampagne richtet den Scheinwerfer auf die Stipendiat*innen und Ehemaligen von ELES. In kurzen Texten erzählen aktuelle und ehemalige Stipendiat*innen ihre Geschichte und berichten von jüdischem Aktivismus, Wissenschaft, Religion und Kultur. „Für ELES ist die Vielfalt an Biografien, Perspektiven und wissenschaftlichen, künstlerischen, aktivistischen Expertisen der Geförderten konstitutiv. Bei ELES stehen diese Perspektiven nicht nebeneinander, sie agieren miteinander, verändern und potenzieren sich“, erklärt Jo Frank, Geschäftsführer des Studienwerks.
Im Rahmen eines Festaktes am 12. Mai 2022 nimmt ELES die neuen Stipendiat*innen feierlich in die Förderung auf. Die Veranstaltung im Jüdischen Museum Berlin stellt das zivilgesellschaftliche Engagement der Stipendiat*innen und Ehemaligen in den Mittelpunkt. An einem Festgespräch zum Thema „Jüdische Perspektiven und gesellschaftliche Verantwortung“ nehmen die aktuellen und ehemaligen Stipendiat*innen Prof. Dr. Galina Putjata (Goethe-Universität Frankfurt), Dr. Anastassia Pletoukhina (Aktivistin, Sozialwissenschaftlerin), Rosa Jellinek (Vorständin KESHET e.V.) und der Regisseur Arkadij Khaet („MASEL TOV COCKTAIL“) teil. Moderation: ELES-Beirätin Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky (Ludwig-Maximilians-Universität München).
Das Studienwerk ist ein bedeutender Reflexionsraum für junge Jüdinnen*Juden und leistet einen wichtigen Beitrag für die Ausbildung einer neuen, pluralistischen, jüdischen Intellektualität. ELES fördert jüdische Studierende und Promovierende sowie nichtjüdische Promovierende, die zu jüdischen Themen forschen. ELES unterstützt Jüdinnen*Juden aller Denominationen. Die Stipendiat*innenschaft von ELES spiegelt den Pluralismus der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland wider: 90 Prozent der geförderten Stipendiat*innen haben einen Migrationshintergrund. ELES macht sich stark für Allianzen mit anderen Gruppen und Minderheiten und setzt sich für den interreligiösen Dialog ein. Zu den ehemaligen Geförderten gehören u. a. der Schauspieler Jeff Wilbusch, die Autorin Nele Pollatschek, die Regisseurinnen Sharon Ryba-Kahn und Natalia Sinelnikova, der Lyriker und Essayist Dr. Max Czollek, die Philosophin Dr. Hannah Peaceman, Dalia Grinfeld (Anti-Defamation League/KESHET e. V.), Benjamin Fischer (Alfred Landecker Foundation), der Rabbiner Maximilian Feldhake, die Kantorin Aviv Weinberg und Prof. Dr. Guy Katz (FOM Hochschule).