Erster DAGESH-Kunstpreis „Open, closed, open“ – Feierliche Eröffnung im Jüdischen Museum Berlin

Am 20. Juni 2019 wurde die Ausstellung „Open, Closed, Open in Anwesenheit der Künstler_innen Liat Grayver, Yair Kira und Amir Shpilman feierlich eröffnet. Die mit dem ersten DAGESH-Kunstpreis ausgezeichnete Installation setzt sich mit der Frage auseinander, was Jüdisch- Sein heute bedeutet.

Das Kunstwerk von Grayver, Kira und Shpilman bietet vielfältige Antworten auf die Frage nach jüdischer Identität, Erinnerung und dem Leben in der Diaspora. „Open, Closed, Open ist eine poetische, subtile und komplexe multimediale Installation, die als vielschichtige Metapher für jüdische Identität fungiert und philosophische Fragen aufwirft“, erklärt Arnold Dreyblatt,Mitglied des DAGESH-Kunstpreiskuratoriums.

Bei der im Jüdischen Museum Berlin gezeigten partizipativen Installation interagieren dieBesucher_innen mit einem Roboter und bearbeiten gemeinsam eine Sandfläche. Die entstehende und immer wieder überschriebene Sandschrift spiegelt gegenwärtige Erfahrungen des Jüdisch-Seins, die Fluidität von Identitäten und Identitätskonstruktionen sowie die Vergänglichkeit von Erinnerung. Das aufgezeichnete Geschehen wird auf eine Leinwand projiziert. Eine Klanginstallation aus gesprochenen hebräischen Buchstaben istTeil der Aktion. „Eine Hauptinspiration für uns war Yehuda Amichais Gedicht Open Closed Open“, erklären die Künstler_innen. „Mit unserer Arbeit, mit Raum, Sand, Klang und Licht, nehmen wir auf Amichais Poesie Bezug. Ein wichtiges Thema ist auch, dass jüdische Identität sich ständig verändert. In unserer Installation schaffen wir zudem eine Umgebung, dieSelbstreflexion fordert. In Open, Closed, Open beeinflusst die Handlung jedes Besuchers das
Gesamtergebnis und formt das Kunstwerk.“

Der DAGESH Kunstpreis wird vom Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk und dem Jüdischen Museum Berlin verliehen. Der vom Freundeskreis des Jüdischen Museums gestiftete Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Installation kann noch bis zum 11. August 2019 im Jüdischen Museum Berlin im Rahmen der Öffnungszeiten des Museumsbesichtigt werden.

Ein Interview mit den Künstler_innen ist im Jahresbericht von ELES erschienen: https://bit.ly/30oUdIH

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