27. März 2021 – 100. Geburtstag von Ernst Ludwig Ehrlich
Am 27. März 2021 wäre Ernst Ludwig Ehrlich sel. A. 100 Jahre alt geworden. Ein willkommener Anlass für ELES, im Rahmen einer Social Media-Kampagne an den Namensgeber zu erinnern und den Namenspatron vorzustellen.
Am 1. März 2021 startet die Kampagne auf Facebook und Instagram. Wir erzählen von den wichtigsten Stationen im Leben des Historikers, lassen ihn selbst zu Wort kommen, erinnern an Wegbegleiter*innen und prägende Institutionen und erzählen von den großen Themen, die Ehrlichs Arbeiten zeitlebens begleitet haben.
LERNEN & LEHREN
Der Historiker und Religionswissenschaftler ist aus vielen Gründen Patron von ELES. Im Lernen und Lehren und im Austausch mit anderen sah Ehrlich die Essenz des Judentums – ein Anknüpfungspunkt auch für unsere Arbeit.
Ehrlichs Schulzeit in Berlin und seine Studienjahre in Basel waren geprägt von Verfolgung und Migration. 1936 wurde Ehrlich gezwungen, das Kaiser-Friedrich-Gymnasium am Savignyplatz in Berlin zu verlassen und an die Jüdische Private Waldschule Grunewald zu wechseln. Bis Juni 1942 studierte Ehrlich am liberalen Rabbinerseminar in Berlin. Er entging der Deportation nur knapp, indem er abtauchte. Seine Mutter Eva wurde Anfang März 1943 in Auschwitz ermordet. Nach vier Monaten in der „Illegalität“ flüchtete Ehrlich nach Basel und nahm an der Evangelisch-Theologischen Fakultät ein Studium auf. Dass Ehrlich die Rabbinerausbildung nicht abschließen konnte, blieb ein lebenslanger Verlust.
Als Lehrender wirkte Ehrlich an der Universität Frankfurt, an der Theologischen Fakultät der Universität Bern und als Gastdozent an der Freien Universität Berlin. Hermann Lewy, Chefredakteur der Allgemeinen Wochenzeitung der Juden in Deutschland, lobte Ehrlich als Wissenschaftler, der nicht im Elfenbeinturm lebe, sondern mit aktuellen politischen wie sozialen Fragen ebenso vertraut sei wie mit denen der jüdischen Theologie.
Dieser Dialog von Jüdischkeit, Judentum und aktuellen politischen, sozialen, kulturellen und gesamtgesellschaftlichen Fragen ist heute ein wesentlicher Aspekt der Arbeit von ELES.
Wir danken den ELES-Ehemaligen, die diese Kampagne mit ihrer Spende unterstützen!