Datum: Dienstag, 04.11.2025 | 19:30 Uhr | Ort: Digital (Zoom & Livestream auf YouTube)
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk für jüdische Begabtenförderung (ELES) lädt im Rahmen seines Programms „Nie wieder!? Gemeinsam gegen Antisemitismus & für eine plurale Gesellschaft“ zu einer digitalen Abendveranstaltung ein.
Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 markierte eine tiefe Erschütterung für jüdische Communities weltweit. Die unmittelbare Gewalt hat Spuren hinterlassen – physisch, psychisch, gesellschaftlich. Auch offenbaren die Reaktionen in Politik, Medien und Zivilgesellschaft, wie fragil Solidarität und Empathie mit jüdischem Leben heute sind.
Gleichzeitig jährt sich zudem der rechtsterroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle (Saale) und Wiedersdorf. Beide Ereignisse haben langfristig Veränderungen ausgelöst – in jüdischen Öffentlichkeiten, in Allianzen, in Diskursen über Sicherheit, Solidarität, Israel und Erinnerung.
Im Fokus des Abends steht die Frage, wie aus diesen Erfahrungen Impulse für Handeln, Solidarität und gesellschaftliche Verantwortung entstehen können. Gemeinsam mit unseren Gästen sprechen wir darüber, wie jüdische Stimmen heute Öffentlichkeit suchen und verteidigen – angesichts politischer Zumutungen, brüchiger Allianzen und wachsender Unsicherheit.
Es diskutieren hierzu:
Rabbinerin Rebecca Blady (u.A. Hillel Germany)
Dr. Anastassia Pletoukhina (u.A. Jewish Agency for Israel)
Moderation: Laura Cazés (u.A. Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland)
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.
Anmeldung:
Die kostenlose Teilnahme via Zoom ist nach vorheriger Anmeldung bis zum 3. November 2025 möglich: https://tinyurl.com/elesdigital
Alternativ kann die Veranstaltung ohne Anmeldung im Livestream auf YouTube verfolgt werden.
Liebe Freund*innen, Partner*innen und Stipendiat*innen,
Rosch haSchana ist der Moment, innezuhalten und mit Zuversicht nach vorne zu schauen. Zum Beginn des Jahres 5786 blicken wir bei ELES mit Dankbarkeit auf die Menschen, die unser Studienwerk prägen: Stipendiat*innen, die mit ihren Ideen und Initiativen neue Perspektiven eröffnen, Partner*innen, die uns auf diesem Weg begleiten, und Freund*innen, die uns unterstützen.
Unsere Aufgabe bleibt, Räume für Denken, Debatten und Gestaltung zu schaffen. Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wichtig es ist, dass junge jüdische Stimmen sichtbar werden – vielfältig, mutig und verbunden in
der Verantwortung, Zukunft mitzugestalten.
Rosch haSchana erinnert uns daran: Erneuerung ist möglich. Jeder Anfang trägt die Kraft, Veränderungen zu bewirken.
Wir wünschen Ihnen und Euch ein gutes, gesundes und süßes neues Jahr 5786 – Schana tova u‘metuka!
Euer und Ihr Team von ELES
Die Sommerakademie der Werke 2025 tagte vom 17.-22. August unter dem Leitthema „Wir müssen reden! – Debattenkultur im Diskurs pluraler Weltanschauungen“. Die jährliche Zusammenkunft der 13 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Begabtenförderungswerke soll es den Stipendiat*innen der Bildungswerke ermöglichen, in den Dialog zum gegenwärtigen Stand der Demokratie und ihrer Entwicklung in einer sich stark wandelnden Welt zu treten. Die Sommerakademie wird von der Studienstiftung des deutschen Volkes ausgerichtet. Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk brachte den Programmpunkt „Rechtsextremismus und Erinnerungskultur: Streiten für die Demokratie“ ein. Das Seminar fand unter Leitung von Imke Kummer und Konstantin Seidler statt. Hier die Kurzbeschreibung des Inhaltes:
Deutschland gilt vielerorts als ein Vorzeigemodell der Erinnerungskultur, als „Aufarbeitungsweltmeister“. In Solidarität mit den Opfern des 7. Oktober 2023 wurde das „Nie wieder!“ nicht nur ans Brandenburger Tor projiziert – die Losung ist wie keine Andere elementar für das Selbstverständnis der deutschen Demokratie. In der Leipziger Autoritarismus-Studie aus dem Jahr 2024 kommen die Forscher*innen jedoch zu dem Ergebnis, dass „über 60 % der Befragten [finden], dass man sich ‚lieber gegenwärtigen Problemen widmen [sollte], als Ereignissen, die mehr als 70 Jahre vergangen sind‘, und fordern damit implizit, einen ‚Schlussstrich‘ unter die nationalsozialistische Vergangenheit zu setzen”.
Seit Jahren werden Gedenkstätten und Erinnerungsorte angefeindet und verzeichnen vermehrte Angriffe auf ihre Arbeit. Die Relativierung des Holocaust – von unangemessenen Gleichsetzungen bis hin zu Verharmlosungen wie der Darstellung als „Vogelschiss in der Geschichte“ – zeigt, wie tief Schuldabwehr und Täter-Opfer-Umkehr in Teilen der Gesellschaft verankert sind. Diese Denkweisen beschränken sich dabei längst nicht nur auf rechtsextreme Akteur*innen. Nicht zuletzt die jüngsten Wahlergebnisse zeigen, dass rechtsextreme Einstellungen wie Rassismus, Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit in Teilen der Gesellschaft normalisiert sind.
Wie steht es also um die Erinnerungskultur heute? Wie kann die Behauptung der erfolgreichen Aufarbeitung angesichts dieser Entwicklungen standhalten? Vielmehr scheinen die Errungenschaften der Erinnerungskultur unter Druck zu stehen. Erinnerungskultur ist nicht nur ein gesellschaftlicher Konsens, sondern auch ein Raum für kontroverse Debatten. Wie diskutieren wir in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft über Geschichte, Schuld und Verantwortung? Und wie schaffen wir eine Debattenkultur, die die Demokratie stärkt und gleichzeitig klare Grenzen gegen antidemokratische Positionen zieht? Im Seminar wollen wir gemeinsam analysieren, welche Herausforderungen Erinnerungskultur und Debattenkultur heute begegnen – und wie wir Antworten darauf finden können, die den demokratischen Diskurs stärken.
Der Stipendiatische Rat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) hat auf seiner Sitzung am vergangenen Wochenende in München neue Gesamtsprecher*innen gewählt. Wir gratulieren Ajan Balakhanova, Miksa Gáspár und David Zingher (Vize) zur Wahl und wünschen Spaß und Erfolg bei ihrer Arbeit im Gremium und darüber hinaus. Die Gesamtsprecher*innen sind voll stimmberechtigte Mitglieder des Beirats sowie des Programmausschusses des ELES und vertreten die Stipendiat*innenschaft auch in der Öffentlichkeit.
Unser besonderer Dank gilt Daryna Khomenko, Moritz Rinaldo und Klara Kohn, die nicht erneut kandidiert haben. Stellvertretend für alle Engagierten sagen wir: Danke für euer Herzblut, eure Zeit und euren Einsatz!
Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk legt großen Wert auf demokratische Formen stipendiatischer Mitgestaltung. Die Stipendiat*innen bringen ihre Belange und Anregungen ein und gestalten damit die Entwicklung des Studienwerks aktiv mit. Dazu tauschen sie Erfahrungen innerhalb der Regionalgruppen aus und bilden den Stipendiatischen Rat, der die Interessen der gesamten Stipendiat*innenschaft vertritt.
Wir gratulieren dem Zentralrat der Juden zur erfolgreichen Ausrichtung der diesjährigen Jewrovision am 8. Juni 2025 in Dortmund. Bei dem größten jüdischen Tanz- und Gesangswettbewerb Europas traten 14 Gruppen aus den jüdischen Jugendzentren in Deutschland gegeneinander an. Mazal tov an die Siegergruppen Jachad Köln & Kavanah Aachen für ihren mitreißenden Auftritt!
Die Show, die dieses Jahr das Motto „United in Hearts“ trug, ist in eine mehrtägige Jugendbegegnung mit rund 1300 Teilnehmern im Alter von 10 bis 20 Jahren eingebettet. Die Jugendlichen erweitern gemeinsam ihr Verständnis der jüdischen Kultur und feiern im Rahmen dieses großen jüdischen Jugendevents gemeinsam Schabbat.
Besonders danken möchten wir unseren Regionalsprecher*innen Ksenia und Valentin, die vor Ort mit großem Engagement den ELES-Stand betreut haben. Dank Ihnen war das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk auch in diesem Jahr sichtbar präsent und im Austausch mit hunderten jungen Jüdinnen*Juden aus ganz Deutschland.
Ein großartiger Abend für Gemeinschaft, Kreativität und jüdische Vielfalt. Wir freuen uns schon auf die nächste Jewrovision, die vom 14. bis 17. Mai 2026 in Stuttgart stattfindet.
Die Hochschule für jüdische Studien Heidelberg richtet vom 28. Juli bis zum 4. August 2025 einen israelisch-palästinensisch-deutschen Trialog-Workshop aus. 20 Studierende aus Israel und Palästina und 20 Studierende aus Deutschland diskutieren eine Woche lang über Krieg, Frieden und Solidarität. Für die ausgewählten Teilnehmenden ist der einwöchige Workshop kostenlos und findet unter der Schirmherrschaft von Armin Laschet in Kooperation mit der Universität Heidelberg und der Dialog-NGO Tech2Peace statt.
Unter diesem Link geht es zum Bewerbungsformular
Vergangenen Woche richtete unsere Promotions-Stipendiatin Rebecca Mitzner in Berlin einen Workshop zum Thema »Jüdische Erstakademiker*innen« aus, der in dem weiter unten verlinkten Artikel der Jüdischen Allgemeinen besprochen wird. Der Workshop fand im Rahmen unserer Begrüßungstage für neu aufgenommene Stipendiat*innen des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) statt. Rebecca Rose Mitzner, derzeit ELES-Promotionsstipendiatin im Fachbereich Philosophie und selbst Erstakademikerin, setzte den Workshop zusammen mit Franziska Löffler von der Initiative ArbeiterKind.de um. Wir gratulieren zu dem sehr erfolgreichen Workshop und dem schönen Artikel, der hier zu lesen ist.
Anlässlich der Gedenktage rund um den 8. Mai 1945 und dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa, reflektiert Prof. Dr. Frederek Musall (Vorsitzender des ELES-Beirats) in einem Artikel über die Bedeutungen, die diesem Datum zugeschrieben werden und inwiefern diese feststehend oder auch veränderlich sind. Wir freuen uns, auf den Beitrag hinzuweisen, der auf der Webseite der Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) erschienen ist und hier zu finden ist.
Die Coalition for Pluralistic Public Discourse (CPPD) ist ein kollaboratives Netzwerk und eine produktive Plattform von rund 90 Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Aktivist*innen, die auf unterschiedlichste Weise zu Pluralen Erinnerungskulturen arbeiten und forschen. Ziel des Netzwerkes ist das Erarbeiten künstlerischer, zivilgesellschaftlicher und bildungspolitischer Konzepte für ein plurales gesellschaftliches Erinnern.
Mehr dazu hier : CPPDnetwork.com
Insgesamt 16 ELES-Stipendiat*innen besuchten vom 06. bis 11. Mai die Summerschool „Jüdische Geschichte und Gegenwart im Film“. Sechs Tage lang befassten sich die Teilnehmenden in Workshops, Vorträgen, Filmgesprächen und Diskussionen mit jüdischer Geschichte im Film und der Vielfalt jüdischen Lebens auf der ganzen Welt.
Die Summerschool fand zum vierten Mal im Rahmen des Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg statt. Sie ist ein Bildungsangebot, das vom Zentralrat der Juden in Deutschland in Kooperation mit dem Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, dem JSUD und dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk e.V. organisiert und durchgeführt wird.
Die Summerschool lädt Studierende und Promovierende unterschiedlicher Fachrichtungen ein, das Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg kennenzulernen und sich sechs Tage lang mit jüdischer Geschichte und Gegenwart im Film zu befassen. Jüdischer Film wird dabei in der Programmlogik jüdischer Filmfestivals verstanden, die mit den Filmen einen Diskursraum zu jüdischer Erfahrung eröffnen.
Neben jüdischen Themen oder der Reflexion von Migrationserfahrungen werden auch Jewish Moments in der Rezeption behandelt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Summerschool nehmen vormittags an Workshops zur Medialität, Ästhetik und Geschichte des Films sowie an Vorträgen zur israelischen Filmgeschichte teil. Abends ist die Sichtung von Filmen des Festivalprogramms vorgesehen.
Alle Infos zum Programm des JFBB finden Sie auf der Festivalwebseite https://jfbb.info/
Wir bedanken uns beim Zentralrat und beim JFBB herzlichst für diese wunderbare Kooperation und wünschen allen eine sehr gelungene Summerschool!
„Nie wieder!?“ – Zum Umgang mit dem erstarkenden Rechtsextremismus
Mittwoch, 14.05.2025, 19:30 Uhr | Ort: Potsdam (Bekanntgabe nach Anmeldung)
Rechtsextreme Kräfte gewinnen weltweit an Einfluss, sie vereinen Ideologien wie Antisemitismus, Rassismus und auch Antifeminismus. Auch in Deutschland feiern Rechtsextreme Wahlerfolge, antisemitische Verschwörungserzählungen und Gewalttaten nehmen alarmierend zu. Dabei zeigen sich diese menschenfeindlichen Einstellungen sowohl in Gewalttaten als auch in alltäglichen Anfeindungen. Sie sind aber nicht nur Teil des rechtsextremen Weltbildes, sondern gesellschaftlich weit verbreitet.
Vor diesem Hintergrund lädt das Programm „Nie wieder!? Gemeinsam gegen Antisemitismus und für eine plurale Gesellschaft“ des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks zu einem Gesprächsabend nach Potsdam ein.
Im Dialog mit unseren Expert*innen wollen wir diskutieren: Welche politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen begünstigen den Aufstieg der extremen Rechten und des Antisemitismus? Welche Mechanismen fördern die Normalisierung antisemitischer und völkischer Narrative? Welche Gegenstrategien existieren – und wo stoßen sie an ihre Grenzen?
Es diskutieren hierzu:
Moderation: Jan Schapira (ELES)
Nach der Diskussion laden wir zu einem Buffet (koscher style/vegetarisch) ein, um den Austausch in entspannter Atmosphäre fortzuführen.
Die Teilnahme ist nur unter vorheriger Anmeldung möglich. Link zur Anmeldung: https://tinyurl.com/elespotsdam