Ideelle Förderung durch vielfältiges Bildungsprogramm

Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk verfolgt das Ziel, die jüdische Identität, die Dialogfähigkeit und das Verantwortungsbewusstsein seiner Stipendiat*innen zu stärken. Sie sollen ermutigt werden, die jüdische Gemeinschaft und die deutsche Gesellschaft als Ganzes aktiv mitzugestalten.

In Ergänzung zum selbstgewählten Studium oder der Promotion ermöglicht das Bildungsangebot unseres Studienwerks die Auseinandersetzung mit vielfältigen gesellschaftlichen, religiösen und fachlichen Themen in jüdischer Gemeinschaft.

Das ideelle Förderprogramm orientiert sich an unserem Leitbild.

Kollegs, Foren und Akademien bieten Raum für interdisziplinären Austausch, religiöse Reflexion und persönliche Entwicklung. Dabei werden Fragestellungen von aktueller gesellschaftlicher Relevanz aufgegriffen. Internationalen Austausch bieten stipendiatisch organisierte Fachgruppenreisen und Auslandsakademien, die unsere Referent*innen in New York und Israel durchführen.

Regelmäßige Angebote des ideellen Förderprogramms sind neben den Begrüßungstagen für die neu aufgenommene Stipendiat*innen das Forum für Promovierende und Schabbatot. Die Schabbatot schaffen Raum für religiöse Praxis und Begleitung. So können Stipendiat*innen die Vielfalt jüdischer Stimmen im Studienwerk erleben.

Stipendiatische Initiativen in der ideellen Förderung

Das ideelle Förderprogramm wird durch Veranstaltungen bereichert, die Stipendiat*innen in Eigenregie konzipieren, planen und durchführen.

Begrüßungstage

Als einen ersten Höhepunkt zu Beginn der Förderung laden wir die neu aufgenommenen Stipendiat*innen zu Begrüßungstagen ein. Dort können sie sich kennenlernen, untereinander vernetzen, etwas über die Abläufe im Studienwerk erfahren sowie dem Team der Geschäftsstelle persönlich begegnen. Ein umfangreiches inhaltliches Rahmenprogramm und unterschiedliche Exkursionen ermöglichen den Austausch der neuen Stipendiat*innen zu vielfältigen aktuellen Themen.

ELES-Kollegs und stipendiatische Initiativen

Die ELES-Kollegs bieten Stipendiat*innen aller Studienfächer Raum zur gemeinsamen Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragen der Gegenwart. Teil der Kollegs sind religiöse Angebote für Stipendiat*innen aller jüdischen Strömungen. Stipendiat*innen können das Programm vielfach aktiv mitgestalten. In den Kollegs gibt es die Gelegenheit zum persönlichen Austausch mit Referent*innen, Mitarbeiter*innen der Geschäftsstelle sowie der religiösen Begleitung. So entstehen während der Kollegs der ideellen Förderung Gemeinschaft, Reflexion und individuelle Entwicklung innerhalb der ELES-Community. Thematisch decken die Kollegs eine große Bandbreite ab.

Themenvorschläge für die ideelle Förderung können neben Stipendiat*innen auch Vereins- und Beiratsmitglieder einreichen. Die Referent*innen der Geschäftsstelle tragen diese und eigene Vorschläge zusammen und legen sie dem Programmausschuss des Studienwerks zur Auswahl vor. Auf diese Weise entsteht das jährlich neue Programm der ideellen Förderung.

Ideelle Förderung im Jahr 2024

Einen Eindruck des ideellen Förderprogramms erhalten Sie zum Beispiel im Rückblick 2024.

Einen wichtigen Bestandteil der ideellen Förderung stellen auch die Stipendiatischen Initiativen dar: von Stipendiat*innen eigenständig konzipierte und durchgeführte Veranstaltungen. Die Fachgruppenreisen sind dabei stets besondere Höhepunkte im Jahresprogramm. Im April 2024 unternahm die Fachgruppe Geisteswissenschaften etwa eine Reise nach Ferrara (Italien), bei der die teilnehmenden Stipendiat*innen vielfältige Traditionen und Strömungen des italienischen Judentums erkundeten. Die Reise bot nicht nur fachliche Vertiefung, sondern auch die Möglichkeit, jüdisches Leben in einem spezifisch italienischen kulturellen Kontext unmittelbar zu erleben. Eine weitere Fachgruppenreise führte Stipendiat*innen im April 2025 auf den Spuren des sefardischen Judentums nach Barcelona.

Forum für Promovierende

Das Forum für Promovierende findet zwei Mal im Jahr als statt. Es bietet den Doktorand*innen unter anderem die Möglichkeit, ihre Promotionsprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Neben dem wissenschaftlichen Kolloquium gibt es wechselnde Themenschwerpunkte, wie z.B. Zeitmanagement, Schreibstrategien, Resilienz und Lebensplanung. Ebenso spielt der professionelle Umgang mit universitären Institutionen und Strukturen immer eine Rolle. Das Forum soll Promovierenden hilfreiche Kompetenzen vermitteln, unterstützen und inspirieren.

Nie wieder!? Gemeinsam gegen Antisemitismus

Mit dem Aktionsprogramm Nie wieder!? setzt unser Studienwerk ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus und für eine plurale Gesellschaft. In Seminaren, Workshops und öffentlichen Veranstaltungen arbeiten Stipendiat*innen aller 13 Begabtenförderungswerke gemeinsam an Fragen von Erinnerungskultur, jüdischer Gegenwart und gesellschaftlicher Verantwortung. Das Programm ist fester Bestandteil der ideellen Förderung und eröffnet unseren Stipendiat*innen die Möglichkeit, sich aktiv gegen Antisemitismus zu positionieren und eigene Impulse in die gesellschaftliche Debatte einzubringen.

Religiöse Praxis der ideellen Förderung

Gemeinsame Schabbatfeiern bieten Raum für eine zusammen erlebte religiöse Praxis und den persönlichen Austausch.

Schabbaton

Einmal im Jahr findet im Rahmen der ideellen Förderung ein Schabbaton statt, um die religiöse Identität der Stipendiat*innen zu stärken und zu vertiefen. Im Rahmen einer gemeinsamen Schabbatfeier werden zentrale Aspekte jüdischer Praxis und Theologie erfahrbar gemacht. Die Teilnehmenden erhalten dabei Einblicke in die Vielfalt jüdischer Strömungen sowie deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Gestaltet werden diese Praxiskollegs von den rabbinischen Studienleiter*innen des Studienwerks. Einzel- und Gruppengespräche bieten darüber hinaus Raum für persönliche Reflexion und individuelle religiöse Begleitung.

Auslandsveranstaltungen der ideellen Förderung

Begegnungen mit lokalen jüdischen Gemeinden, Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden eröffnen Stipendiat*innen vielfältige Perspektiven auf jüdische Identität, Geschichte und Gegenwart.

Die Auslandsakademien sind ein besonderes Highlight der ideellen Förderung und bieten den Stipendiat*innen intensive Einblicke in internationale Zentren jüdischen Lebens. Durch Begegnungen mit lokalen jüdischen Gemeinden, Wissenschaftler*innen und Kulturschaffenden eröffnen sie vielfältige Perspektiven auf jüdische Identität, Geschichte und Gegenwart. Traditionell finden die Akademien in New York statt, in den vergangenen Jahren auch in Israel. Die Auslandsakademien fördern den interkulturellen Austausch, vertiefen das Verständnis für die jüdische Diaspora und stärken die persönliche sowie intellektuelle Entwicklung der Teilnehmenden. Sie stehen exemplarisch für den Anspruch von ELES, jüdisches Leben in seiner Vielfalt erfahrbar zu machen und den Blick über nationale Kontexte hinaus zu öffnen.

New York gilt mit seinen vielfältigen jüdischen Gemeinschaften als eines der bedeutendsten Zentren der jüdischen Diaspora weltweit. Seit 2015 veranstaltet ELES dort in Kooperation mit dem Leo Baeck Institute eine Auslandsakademie. Im Austausch mit jüdischen Institutionen vor Ort erhalten die teilnehmenden Stipendiat*innen Impulse für den Umgang mit der religiösen und kulturellen Vielfalt innerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland. Ein zentrales Element ist die mehrtägige Forschungsarbeit im Leo Baeck Institute, bei dem Themen wie jüdische Migrationsgeschichte, transatlantische Identitäten und Integrationsprozesse im Fokus stehen. Ergänzt wird das Programm durch Synagogenbesuche und Begegnungen mit jungen jüdischen Studierenden, die Einblicke in verschiedene religiöse Traditionen und aktuelle jüdische Diskurse in den USA ermöglichen.

Die gemeinsam mit der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführte Israel-Akademie ermöglichte bis 2023 den Stipendiat*innen, Israel aus verschiedenen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Perspektiven kennenzulernen. Begegnungen mit Wissenschaftler*innen, Kulturschaffenden, zivilgesellschaftlichen Akteurinnen sowie Vertreter*innen religiöser Gemeinschaften boten vielfältige Einblicke in das Leben vor Ort. Gemeinsame Schabbatfeiern und Synagogenbesuche unterschiedlicher religiöser Strömungen vertieften das Verständnis für das religiöse Leben in Israel. Der Austausch stärkte zugleich die Beziehungen zwischen den Stipendiat*innen beider Werke.

Aufgrund der aktuellen Bedrohungslage findet die Israel-Akademie gegenwärtig nicht statt.

UNTERSTÜTZER*INNEN ÜBER ELES

ELES bietet der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland einen Ort für Debatten, der unbedingt notwendig ist.

Prof. Dr. Paula-Irene Villa Braslavsky

Beide frühere ELES-Programme werden getragen von DialoguePerspectives e.V.

In welcher Weise die religiöse Dimension des Judentums relevant für ihren Alltag ist, können Stipendiat*innen reflektiert und kenntnisreich entscheiden.

ideelle_Auslandsförderung

ELES ermuntert seine Stipendiat*innen zu Studien- und Forschungsaufenthalten im Ausland.

Studienstipendium ELES

Als Studienwerk der jüdischen Gemeinschaft fördern wir junge jüdische Studierende finanziell und ideell.