Dialogperspektiven-Frühjahrsseminar

Mit dem Frühjahrsseminar zum Thema Mehrheiten – Minderheiten haben die Dialogperspektiven das zweite Programmjahr erfolgreich fortgesetzt. Die Teilnehmenden kamen im polnischen Stettin zusammen, um gemeinsam zu arbeiten, sich auszutauschen, zu diskutieren, voneinander zu lernen und zusammen ihre religiöse Praxis zu leben. Während der fünf Seminartage setzten sie sich unter der Anleitung der AG-Leiter_innen Gilad Wiener, Prof. Dr. Frederek Musall, Nanthiny Rajamannan und Dr. Alexander Graeff mit verschiedenen Schwerpunkten des Seminarthemas auseinander.
ELES-Referent Dr. des. David Kowalski widmete sich der Geschichte der polnischen Jüdinnen und Juden im sozialistischen Polen der 1960er Jahre und erläuterte den Teilnehmenden die spezielle Rolle jüdischer Oppositioneller während der politischen Proteste und die Auswirkungen der antisemitischen Welle 1967/68. Prof. Dr. Ingo Hofmann, der Beauftrager für auswärtige Angelegenheiten und Menschenrechtsfragen der Bahá’i-Gemeinde in Deutschland, gab eine Einführung in die Religionsgemeinschaft der Bahá’i und ging speziell auf die Situation der Bahá’i als verfolgte religiöse Minderheit im Iran ein. In ihrem Impulsvortrag Islamische Feminismen formulierte Dialogperspektiven-Alumna Iman Al Nassre Thesen und Fragen zu feministischen Zugängen zum Islam und trat dazu mit den Teilnehmenden in den Dialog. Am Samstagabend war die Gruppe zu Gast im Theater Kana, einem Stettiner Off-Theater, wo sie nach einem Konzert des Violisten und Komponisten Alex Stolze mit polnischen Studierenden, Kulturschaffenden und im interkulturellen Austausch aktiven jungen Polinnen und Polen über gesellschaftliche, politische, kulturelle und religiöse Besonderheiten und Herausforderungen in Polen und Deutschland ins Gespräch kamen. Eine gemeinsame Shabbat-Feier, angeleitet durch Dialogperspektiven-Rabbiner Alexander Grodensky sowie eine durch die Teilnehmenden organisierte ökumenische Andacht am Sonntagmorgen stellten ebenso wie die geistlichen Impulse zu Beginn eines jeden Seminartages, bei denen unterschiedliche religiöse Riten und Praktiken vorgestellt wurden, weitere Höhepunkte des Seminars dar.
Es freut uns ganz besonders, dass wir gemeinsam mit den Teilnehmenden in Stettin einen wichtigen Schritt zur Erweiterung unseres Programms um die europäische Perspektive gegangen sind, die wir in den kommenden Monaten kontinuierlich stärken wollen!

Weitere Informationen unter: www.dialogperspektiven.de

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